Der Churer Bischof Vitus Huonder hat sich in einem Interview mit der „Weltwoche“ zum
„größten Missverständnis hinsichtlich der öffentlichen Wahrnehmung“ seiner Person
geäußert. In der Öffentlichkeit werde er demnach als jemand wahrgenommen, der seine
„persönliche Sicht des Glaubens vertrete, während ich mich am Glauben der Weltkirche
orientiere“, so der Bischof wörtlich. Auf die Beziehungen zwischen Bistümern und Landeskirchen
angesprochen, sagte der Churer Bischof, die Bistümer seien der Kirche zugeordnet,
während die Landeskirchen dem Staat zugeordnet seien. „Diese Bipolarität Kirche-Staat
führte regelmäßig zu Spannungen. Der müssen wir uns in jeder Epoche neu stellen.“
Zudem akzeptiere Huonder – allerdings mit wenig Begeisterung – die Kirchensteuer,
die in den Kantonen, in denen die katholische Kirche öffentlich-rechtlich anerkannt
ist, vom Staat eingezogen werde. „Auch hier geht es um eine Ordnung, nicht um eine
kirchliche, aber dennoch um eine Ordnung, auf die wir Rücksicht nehmen und der es
sich zu fügen gilt, solange sie in Kraft ist. Deshalb bezahle auch ich meine Kirchensteuern.“
Von Bedeutung sei aber nicht primär, wer das Geld eintreibe, sondern wie es eingesetzt
werde.