Auf dem Petersplatz
steht der erleuchtete Weihnachtsbaum, die Krippe ist fast fertig gestellt, und auch
der Papst leitete in seiner Katechese zur Generalaudienz an diesem Mittwoch die letzten
Tage der Vorbereitung auf das Fest ein: Er erinnerte an den Kern des Festes.
„Das
Besondere dieses Festes besteht darin, dass es nicht nur ein Gedächtnis der Geburt
Jesu vor etwas mehr als zweitausend Jahren darstellt, sondern ein Geheimnis feiert,
das die Menschheit geprägt hat und noch prägt, ein Geheimnis, das Gegenwart in sich
trägt: Wir feiern, dass Gott gekommen ist und nun da ist, um unter uns zu wohnen
(vgl. Joh 1,14).“
Das historische Ereignis von damals habe deswegen
nicht nur geschichtliche Bedeutung, die Menschwerdung habe Auswirkungen auf unsere
Beziehung zu Gott, so der Papst.
„Er macht es uns möglich, ihm heute zu
begegnen. Er begibt sich auf Augenhöhe, wie bei den Hirten von Bethlehem, die ihn
im kleinen Kind in der armseligen Krippe als ihren Herrn erkannt haben.“
Dabei
bliebe es aber nicht, die Menschwerdung habe nicht nur den Zweck der Begegnung, sondern
der Annährung, Gott wolle uns zu sich zurück führen.
„Dieses Werk steht
von Anfang an auch in der Perspektive von Kreuz und Auferstehung. Die Erniedrigung
in der Krippe ist ein Anfang, ein schon Hingehen auf das Leiden und Sterben des Erlösers.
Das will uns sagen: Gott wird Mensch, um Tod und Sünde zu besiegen, um uns zu erneuern.
Der Tod, der wie eine Last auf der menschlichen Natur liegt, wird durch die Gegenwart
Gottes auf dieser Erde besiegt, auch wenn sein Schatten bleibt. Das Innerste ist ihm
genommen, weil die Tür zu Gott offen steht. Gott beugt sich über unsere Unvollkommenheit
und Schwäche, er füllt sie aus mit der Kraft seiner Liebe, um uns in seiner Gegenwart
zu vollenden.“