Misereor: „Tagebau gefährdet Zukunft auf Mindanao“
Die philippinische
Insel Mindanao steht derzeit wegen des Taifuns Washi in den Schlagzeilen. Über 1.000
Opfer sind mittlerweile registriert. Mindanao hat aber noch mit weiteren Problemen
zu Kämpfen, die wegen des Taifuns ebenfalls Aufmerksamkeit erlangen. Das Hilfswerk
Misereor erinnert beispielsweise an die Respektierung der Menschenrechte auf der südostasiatischen
Insel. Die Referentin für Menschenrechte bei Misereor, Elisabeth Strohscheidt, sagt
dazu:
„Auf der Insel Mindanao gibt es eine riesige Gold- und Kupfermine.
Dort soll ab 2016 abgebaut werden und zwar im offenen Tagebau. Dagegen wehrt sich
die lokale Bevölkerung mit aller Kraft. Denn das bedeutet die Umsiedlung von tausenden
von Menschen. Es bedeutet, dass fünf Flüsse gefährdet sind durch Umweltverschmutzung,
die im offenen Tagebau sehr gravierend ist.“
Viele Bewohner auf Mindanao
hatten vorausgegangene Sturmwarnungen nicht ernst genommen, weil die meisten Tropenstürme
in der Region die Insel Luzon treffen, während Mindanao bislang meist verschont blieb.
Neben den Gefahren der Natur birgt aber der Tagebau in der Gold- und Kupfermine noch
weitere Gefahren. Elisabeth Strohscheidt von Misereor:
„Es gibt riesige
Probleme auch mit den Rechten der indigen Völker. Denn diese indigenen Völker haben
dort Heilige Stätten. Sie sind kulturell mit dem Land verbunden. Ein offener Tagebau
wird all dies zerstören.“
Der Tropensturm „Washi“ hatte in der Nacht zu
Samstag die Insel Mindanao 800 Kilometer südlich von Manila erfasst. Zwölf Stunden
Dauerregen ließen die Flüsse anschwellen. In der Nacht trat das Wasser über die Ufer
und rauschte teils meterhoch durch die Straßen und Ortschaften. Die meisten Opfer
wurden im Schlaf überrascht.