Zypern: Orthodoxie und Judentum setzen Versöhnungsschritt
In einer gemeinsamen Erklärung haben Orthodoxie und Judentum die Rede von einer jüdischen
„Kollektivschuld“ am Tod Jesu zurückgewiesen. Der Primas der orthodoxen Kirche von
Zypern, Erzbischof Chrysostomos Dimitriou, und der israelische Großrabbiner Yona Metzger
unterzeichneten ein diesbezügliches Dokument. Die Kirche von Zypern ist erste orthodoxe
Landeskirche, die eine solche Erklärung abgibt, berichtete die Stiftung „Pro Oriente“
in Wien. Die Theorie einer „Kollektivschuld“ hatte wesentlich zur Entwicklung des
religiösen Antisemitismus beigetragen. Die Kirche von Zypern hatte sie sich in ihrer
Geschichte nie zu Eigen gemacht und nie das Existenzrecht der jüdischen Gemeinschaft
negiert, heißt es in der Erklärung. Sie erinnert zugleich daran, dass der Proselytismus,
also die Abwerbung von Gläubigen, unvereinbar mit dem gegenseitigen Respekt ist.