Die Beziehungen zwischen der russisch-orthodoxen und der katholischen Kirche haben
sich in den vergangenen Jahren stark verbessert. Sie seien von „offener Feindschaft“
zu „Wärme“ übergegangen, sagte Bischof Joseph Werth von Novosibirsk, der auf Einladung
des Hilfswerks „Kirche in Not“ derzeit die Schweiz besucht. Von „ökumenischer Brüderlichkeit“
sei man aber noch weit entfernt. Vorwürfe, die katholische Kirche werbe Orthodoxe
ab, seien seit einiger Zeit verstummt, so der deutschstämmige Bischof. In seiner Kathedrale
würden sich heute jedes Jahr 30 bis 50 Menschen mit 12-monatiger Vorbereitung auf
die katholische Taufe vorbereiten. Noch Anfang der 90er-Jahre habe aber die orthodoxe
Kirche ihrerseits jeden Samstag „ohne große Vorbereitung“ 200 bis 400 Personen getauft.