Ö/Naher Osten: Militärbischof, „Europa darf sich nicht abschotten“
Europa darf nicht den Fehler machen, sich nur mit sich selbst zu beschäftigen und
sich von seinen Nachbarn abzuschotten. Das betont Militärbischof Christian Werner
in seiner Weihnachtsbotschaft an die Angehörigen des Österreichischen Bundesheeres.
Für die Zukunft Europas werde es auch entscheidend sein, „ob es gelingt, mit den Staaten
der arabischen Welt, die sich gerade in einem grundlegenden Umbruch befinden, partnerschaftliche
Beziehungen aufzubauen bzw. zu erhalten“, so Werner wörtlich. Seine besondere Sorge
gelte den Bewohner des Heiligen Landes, „in dem die Suche nach Frieden und Gerechtigkeit
immer wieder durch anhaltende Besetzung, terroristische Gewalt und dem fehlenden Willen
zu einer gerechten Lösung zurückgeworfen wird. Sehr skeptisch äußert sich Werner
zum in erster Linie militärisch geführten „Krieg gegen den Terrorismus“. Dieser habe
in den vergangenen zehn Jahren - trotz mancher Erfolge - durch die Wahl seiner Mittel
viele zivile Opfer gefordert, die instabile Lage in den betroffenen Staaten nicht
befrieden können und gefährde die Weiterentwicklung einer Friedensordnung auf internationaler
Ebene. Dem hielt der Bischof entgegen: „Zum Aufbau eines weltweiten Friedens beizutragen
ist das letzte Ziel aller militärischen Einsätze, an dem alle konkreten Maßnahmen
ausgerichtet werden müssen.“ Besonders deutlich werde das bei den internationalen
Einsätzen des österreichischen Bundesheeres, wenn österreichische Soldaten im Auftrag
der internationalen Gemeinschaft oder der Europäischen Union sich für die Erhaltung
oder Wiederherstellung des Friedens einsetzen. Werner: "Wir sind von Gott zum Frieden
untereinander berufen, nicht nur hier in Österreich, nicht nur in der Europäischen
Union, sondern im Blick auf alle Menschen."