CH: Finanznot bedroht die Existenz des Weltkirchenrats
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) steckt in der schwersten Finanzkrise seiner
63-jährigen Geschichte. Trotz Personalabbau und Sparmaßnahmen muss der Dachverband
wahrscheinlich sein Gelände in Genf verkaufen, um sich über Wasser zu halten. Für
die Misere gibt es mehrere Ursachen: Der hohe Wechselkurs des Schweizer Frankens mindert
den Wert ausländischer Einkünfte. Ferner lässt die Zahlungsmoral der Mitgliedskirchen
weiter zu wünschen übrig, und im Pensionsfonds klafft ein tiefes Loch. In der
Kasse, die die Altersversorgung der Mitarbeiter sichern soll, fehlen rund 30 Millionen
Schweizer Franken (24 Millionen Euro). Der 1948 gegründete ÖRK besteht heute aus 349
evangelischen, orthodoxen und anglikanischen Kirchen mit 560 Millionen Mitgliedern
in mehr als 110 Ländern. Deutschland stand mit 39 Prozent an der Spitze der Beitragszahler.
Der Mitarbeiterstab des ÖRK ist seit Ende der neunziger Jahre von 350 auf 143 reduziert
worden; davon arbeiten 131 in der Genfer Zentrale. (idea 18.12.2011 mc)