„Der Kampf um eine
Lebensführung, die unserer Taufberufung entspricht, wird immer schärfer“: Das schreibt
Papst Benedikt Bischöfen aus Neuseeland und den Weiten des Pazifik ins Stammbuch.
Sie waren an diesem Samstag zu ihrem Ad Limina-Besuch bei ihm im Vatikan und informierten
ihn darüber, dass auch in ihren Breiten die Säkularisierung fortschreitet. Der Papst
erklärte daraufhin:
„Diese Tatsache hat eine große Auswirkung auf das Verständnis
und die Praxis des katholischen Glaubens. Das sieht man vor allem daran, dass die
Heiligkeit der christlichen Ehe und die Stabilität der Familie immer weniger begriffen
wird... Letztlich wissen wir aber, dass der christliche Glaube dem Leben eine sicherere
Grundlage gibt als die säkularisierte Weltsicht... Der christliche Glaube beruht auf
Jesus Christus: dem Wort, das Fleisch geworden ist. Die Neuevangelisierung ist darum
kein abstraktes Konzept, sondern eine Erneuerung einer echt christlichen Lebensweise,
die auf den Lehren der Kirche fußt.“
Die Bischöfe sollten sich ganz der
Neuevangelisierung verschreiben, riet Papst Benedikt – und sie sollten sich soviel
wie möglich um die Priester kümmern, „vor allem um die, die Schwierigkeiten haben
und die nicht viel in Kontakt mit Mitbrüdern stehen“. Zum Thema Priestermangel urteilte
Benedikt XVI.:
„Wir wissen doch, dass gute, weise und heilige Priester die
besten Förderer von Berufungen zum Priesteramt sind. Mit der Zuversicht, die aus dem
Glauben kommt, können wir sagen, dass der Herr weiterhin Männer zum Priesteramt beruft.
Es ist eine eurer Haupt-Prioritäten, sie zur Selbstprüfung zu ermuntern, ob sie nicht
ihr Leben ganz in den Dienst Christi stellen wollen. Heutzutage brauchen junge Leute
mehr Hilfe und geistlichen Rat, um Gottes Willen für sich zu sehen. Unsere Welt macht
eine tiefe Krise des Glaubens durch; sorgt darum auch für eine abgerundete Ausbildung
eurer Seminaristen...“
Auch die Rolle der gläubigen Laien sei „essentiell
für das Wohlergehen der Kirche“, sinnierte der Papst. Laien-Missionare und –Katechisten
bräuchten eine „solide, fortgesetzte Ausbildung“; dafür müssten die Bischöfe sorgen.