Eine Welt ohne Gott
ist gefährlich, weil sich der Mensch dann selbst überschätzt. Davor warnte der Papst
am Donnerstagabend bei einer Vesper mit Studierenden in Rom. Auch politische Ideologien
könnten Gefahren bergen, fügte Benedikt XVI.
„In der Geschichte hat es immer
wieder Versuche gegeben, eine Welt aus eigener Kraft ohne und gegen Gott aufzubauen.
Das Ergebnis solcher Bestrebungen war das Drama der Ideologien. Diese richteten sich
schließlich gegen den Menschen selbst. Die Botschaft des Weihnachtsfestes bietet hingegen
einen wirksamen Schutz vor Ideologien.“
Von der Krippe in Bethlehem gehe
keine Utopie aus, sondern die Gewissheit, dass der Mensch nicht unpersönlichen historischen
und biologischen Prozessen ausgeliefert sei, ergänzte Benedikt XVI.
„Gott
und Jesus Christus begleiten den Menschen in allen Lebenslagen. Auf dieser Gewissheit
können Christen die Zukunft gemeinsam mit Gott gestalten und einer Instrumentalisierung
der Geschichte für ideologische Zwecke vorbeugen. Erforderlich ist hierfür eine Haltung
der geduldigen Beharrlichkeit gegenüber dem Weltgeschehen.“
Die Grundlage
dafür sei der Glaube an die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, so der Papst.
„Diese
ist ein Zeichen für Gottes Geduld mit den Menschen. Gott ist eine Art Landwirt der
Geschichte, der wartet, bis sein Wirken Frucht bringt.“
Der Papst feierte
mit mehr als 10.000 Studenten und Professoren die traditionelle Adventsvesper der
römischen Universitäten. Unter den Teilnehmern waren auch der neue italienische Bildungsminister
Francesco Profumo sowie der Minister für Kulturgüter, Lorenzo Ornaghi.