Kuba freut sich auf den Papst – und die offiziellen Beziehungen Havannas mit der katholischen
Kirche sind derzeit exzellent. Das sagte im Gespräch mit uns der Botschafter Kubas
beim Heiligen Stuhl, Edoardo Delgado Bermudez.
„Für Kuba bedeutet das viel.
Ein Teil unseres Volkes ist katholisch. Der Papst hat großen Einfluss auf die öffentliche
Meinung in der ganzen Welt, man hört ihm zu. Wir fühlen einen großen Respekt und viele
Liebe für Seine Heiligkeit. Für das kubanische Volk ist es eine hervorragende Gelegenheit,
und für die Regierung ist es eine große Ehre, den Papst zu empfangen.“
Papst
Benedikt hatte am Montag bei der Messe für Lateinamerika im Petersdom angekündigt,
er werde vor Ostern nächsten Jahres nach Mexiko und Kuba reisen. Eine mögliche Papstvisite
auf der Zuckerinsel war seit Beginn des Pontifikates im Gespräch, sagte uns der Botschafter.
Auf die Frage nach den Beziehungen zwischen seinem Land und der katholischen Kirche
sagte er: „Die Beziehung
ist, denke ich, exzellent. Das sage nicht nur ich, der ich ein offizielles Amt als
Botschafter habe. Das sagen auch die Würdenträger der Kirche: Die Bischöfe, der Kardinal
haben das ausgedrückt. In Kuba genießt die Kirche alle Freiheiten und Rechte, es gibt
keinerlei Attacken auf Kirche oder Papst. Unser Staat ist laizistisch, wie Sie wissen.
Aber wir arbeiten gut zusammen, nicht nur in sozialen Projekten wie Altersheime und
Suppenküchen, sondern auch in materieller Hinsicht, wie die – meist kostspielige -
Restaurierung von Kultstätten, die ein wichtiger Bestandteil des architektonischen
Erbes des Landes sind. Die Beziehung [zwischen Regierung und Kirche] war immer gut,
und gerade in diesem Moment könnte sie wirklich besser nicht sein!“
Die
Kirche auf Kuba hat im vergangenen Jahr viel Vermittlungsarbeit dafür geleistet, politische
Häftlinge freizubekommen. Derzeit ist - nach jüngsten Angaben von Amnesty International
- niemand mehr wegen „Gewissensgründen“ auf Kuba inhaftiert.