Ein Recht auf weiterführende Bildung in der UNO-Flüchtlingskonvention hat der Vatikan-Vertreter
bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Silvano Tomasi, gefordert. Derzeit sei in der
Konvention nur die Grundschulbildung festgeschrieben, bemängelte Tomasi bei einem
Minister-Treffen zum 60. Jahrestag der Verabschiedung der UNO-Flüchtlingskonvention
in Genf. Kein Kind könne allein durch die Grundschule auf die Teilnahme am gesellschaftlichen
Leben vorbereitet werden, kritisierte der Erzbischof. Eine umfassende Bildung habe
vor allem für Mädchen und junge Frauen zudem eine Art Schutzfunktion und bewahre sie
vor Diskriminierung oder Gewalt. In der Flüchtlingspolitik müssten die EU-Staaten
Lasten gemeinsam schultern, ergänzte Tomasi. Er verwies dabei auf die große Zahl von
nordafrikanischen Flüchtlingen, die im vergangenen Jahr unter anderem in Italien um
Asyl baten.