Vatikan/Burma: Für Religionsfreiheit, Bildung und bessere Gesundheit
Papst Benedikt XVI. hat zum Einsatz für Religionsfreiheit in Burma aufgerufen. Das
berichtet die Agentur Apic an diesem Freitag. In einem Grußwort des Papstes, das anlässlich
der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Kathedrale von Yangon am Donnerstag
verlesen wurde, habe der Papst seine Hoffnung auf den gemeinsamen Einsatz der Religionen
für das Gemeinwohl und die Religionsfreiheit in Burma ausgedrückt. An der Jubiläumsfeier
habe auch der Minister für religiöse Angelegenheiten der burmesischen Militärjunta
teilgenommen, heißt es weiter.
Bildungswesen Als Vatikanvertreter
nahm Kardinal Renato Martino an der Jubiläumsfeier teil. In seiner Predigt rief er
die Katholiken des Landes dazu auf, sich zusammen mit anderen Religionen für Ausbildung,
Gesundheit und Sozialwesen in Burma einzusetzen. Der Bildungssektor ist seit der Militärherrschaft
stark eingeschränkt worden. Viele Hochschulen wurden sogar geschlossen. Im Gesundheitsbereich
ist die Ausbreitung von Aids ein großes Problem; Ursachen sind Prostitution und Drogenhandel.
In Gesundheit und soziale Wohlfahrt investiert die Landesführung nur ein Bruchteil
im Vergleich zu Ausgaben für Militär, Polizei und Geheimdienste.
Treffen Kardinal
Martino traf nach Medienangaben am Donnerstag kurz vor der Messe zur Jubiläumsfeier
auch mit der burmesischen Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi zusammen. Über Inhalte
des Gespräches wurde bislang nichts bekannt. Die Friedensnobelpreisträgerin Aung San
Suu Kyi setzt sich für die Demokratisierung ihres Landes ein. Wegen ihrer politischen
Tätigkeiten stand sie insgesamt 15 Jahre unter Hausarrest.
Hauptreligion in
Burma ist der Buddhismus, das Christentum macht insgesamt nur knapp sieben Prozent
aus. Weitere religiöse Minderheiten sind der Islam und weitere verschiedene indische
Religionen.