2011-12-07 12:44:30

Papst: „Gott offenbart sich den Kleinen“


RealAudioMP3 Kennen kann man nur jemanden, mit dem man in Seinsgemeinschaft steht. Daran hat der Papst an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz in der „Aula Paolo VI“ erinnert. Jesus habe sich aber nicht den „Gescheiten und Mächtigen“ offenbart, sondern den Kleinen und Schwachen, fügte Benedikt XVI. an.


„Die Kleinen, die Einfachen sind es, denen er sich öffnet. Und ihnen kann er sich öffnen, weil sie näher an seinem Herzen sind, weil sie auf ihn warten und sich nicht selbst genügen, sondern wissen, dass sie nur durch sein Heruntergehen ihn sehen können. So sagt uns Jesus, wenn wir Gott erkennen wollen, müssen wir – wie wir auch sonst in der Welt sind, groß oder klein, gescheit oder dumm – einfachen Herzens sein, reinen Herzens sein, müssen wir da hinkommen, wo wir zu diesen Kleinen gehören, die wissen, dass sie Gott brauchen, die auf ihn warten und für ihn offen sind.“


Von Jesus könne man deshalb Folgendes lernen, so der Papst:


„Eben die Güte, die Demut, die wahre Reinheit des Herzens. Der Weg, den er uns zeigt und auf dem wir in allen Schwierigkeiten der Welt innere Ruhe und Frieden und Freude finden, ist nicht, irgendetwas zu wissen und Theorien zu erfinden, sondern Ihm nachzugehen, Ihm ähnlich zu werden, in die Gemeinschaft mit seiner Person und so mit dem lebendigen Gott selbst zu kommen, Kinder Gottes, Söhne Gottes, Töchter Gottes zu werden. Dann leben wir richtig.“


Herzlich Willkommen hieß der Papst alle Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher Sprache:


„In Christus dürfen wir mit kindlichem Vertrauen Gott ,den Vater‘ nennen – so wie es Christus getan hat. Im Gebet wollen wir unser Herz einfach machen, offen werden für Gottes Gaben und bereit, den Willen des Vaters zu erfüllen und so auch dann die innere Ruhe und Freude zu finden. Nutzen wir dazu diese Zeit des Advents! Der Herr möge euch alle segnen und ecuh einen gesegneten Advent schenken!“


(rv 07.12.2011 mg)


Hier lesen Sie die Ansprache auf Deutsch im Wortlaut


Liebe Brüder und Schwestern!


Heute haben wir als Lesung bei dieser Audienz den sogenannten „messianischen Jubelruf“ Jesu gehört, seinen besonderen Dank und Lobpreis an den Vater, den uns die Evangelisten Matthäus und Lukas überliefert haben. Dieser Jubelruf ist ohne Zweifel ein Juwel im Beten des Herrn, das uns zugekommen ist. Deutlich sehen wir darin, greifen wir gleichsam die innige Gemeinschaft Jesu mit dem Vater und seine Gottessohnschaft: Jesus nennt Gott „Vater“, und er selbst ist der „Sohn“ und sagt uns, nur der Sohn selbst kennt den Vater. Das heißt, kennen kann man nur jemanden, mit dem man in Seinsgemeinschaft steht. Ohne eine Gemeinschaft des Seins, des Miteinanderseins, kommt auch keine Erkenntnis auf. Nur er ist so beim Vater, so Eins mit ihm, dass er ihn wirklich kennt. Daher kann nur er aus seiner Sohnschaft, aus seinem Mitsein mit dem Vater sagen, wer er ist. Nur durch ihn können wir dann auch um Gott wirklich wissen. Jesus ist der Sohn, und wem offenbart er das? Dem Kleinen. Das ist die Umkehrung der Logik in der Welt. Zunächst geht man an die gescheiten, mächtigen Leute und dann sickert es auch irgendwie zu den Kleinen durch. Gott macht es umgekehrt. Er geht nicht über die Mächtigen und Großen und Gelehrten. Die Kleinen, die Einfachen sind es, denen er sich öffnet. Und ihnen kann er sich öffnen, weil sie näher an seinem Herzen sind, weil sie auf ihn warten und sich nicht selbst genügen, sondern wissen, dass sie nur durch sein Heruntergehen ihn sehen können. So sagt uns Jesus, wenn wir Gott erkennen wollen, müssen wir –wie wir auch sonst in der Welt sind, groß oder klein, gescheit oder dumm – einfachen Herzens sein, reinen Herzen sein, müssen wir da hinkommen, wo wir zu diesen Kleinen gehören, die wissen, dass sie Gott brauchen, die auf ihn warten und für ihn offen sind.

Bei Matthäus folgt dann auf den Jubelruf die Einladung des Herrn: „Kommt alle zu mir […] Lernt von mir, denn ich bin von Herzen gütig und demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele“ (Mt 11,28.29). Von Jesus lernen. Und was sollen wir lernen? Eben die Güte, die Demut, die wahre Reinheit des Herzens. Der Weg, den er uns zeigt und auf dem wir in allen Schwierigkeiten der Welt innere Ruhe und Frieden und Freude finden, ist nicht der, irgendetwas zu wissen, nicht Theorien zu erfinden, sondern Ihm nachzugehen, Ihm ähnlich zu werden, in die Gemeinschaft mit seiner Person und so mit dem lebendigen Gott selbst zu kommen, Kinder Gottes, Söhne Gottes, Töchter Gottes zu werden. Dann leben wir richtig.


Herzlich willkommen sage ich allen Pilgern und Besuchern aus den Ländern deutscher Sprache. In Christus dürfen wir mit kindlichem Vertrauen Gott ,den Vater‘ nennen, so wie Christus es gesagt hat. Im Gebet wollen wir unser Herz einfach machen, offen werden für Gottes Gaben und bereit, den Willen des Vaters erfüllen und so auch dann die innere Ruhe, die Freude finden. Nutzen wir dazu diese Zeit des Advents! Der Herr möge euch alle segnen, gesegneten Advent euch schenken!








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