2011-12-05 13:15:26

Österreich: „Pastoral an wiederverheiratet Geschiedenen überdenken“


Die Kirche soll ihre Haltung in der Frage der Kommunion für wiederverheiratet Geschiedene ändern. Dafür plädiert der emeritierte Wiener Weihbischof Helmut Krätzl. Im Gespräch mit der „Tiroler Tageszeitung“ erinnert er daran, dass die Kirche kein „Selbstzweck“ sei. Ihre Aufgabe sei vielmehr, „den Menschen zu helfen, den Weg zu Gott zu finden“. Hinsichtlich der Lage von wiederverheiratet Geschiedenen verweist Krätzl auf frühere Überlegungen des Theologen Joseph Ratzinger, „der - mit Blick auf die orthodoxe Praxis - meinte, man müsse sich jeden Einzelfall anschauen und gegebenenfalls Barmherzigkeit walten lassen“. Diese Barmherzigkeit dürfe nicht „gönnerhaft“ sein, sondern man müsse sich die Barmherzigkeit Gottes ins Bewusstsein rufen, „der vergibt und einen neuen Anfang gewährt“. Die Kirche habe heute in der Pastoral der geschiedenen Wiederverheirateten und in der Sexualmoral „eine große Aufgabe zu erfüllen“. Es gehe darum, „nicht kasuistisch, also haarspalterisch, in Ehen einzugreifen, sondern mitzuhelfen, dass eheliches Leben gelingen kann“, so Weihbischof Krätzl. Der einzelne Mensch müsse das Gefühl haben können, „dass die Kirche ihm einen Mehrwert anbietet“.

(kap 05.12.2011 sk)








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