Die Zahl gemischter Klassen in jüdischen Schulen hat in den vergangenen Jahren stark
abgenommen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die am Montag in der Tageszeitung „Haaretz“
veröffentlicht wurde. Die Tendenz liegt laut der Studie in der hohen Geburtenrate
der streng orthodoxen Bevölkerung des Landes begründet. Diese lehnt die Koedukation
ab. In rund 40 Prozent der Grundschulen des Landes werden Jungen und Mädchen getrennt
voneinander unterrichtet. Ebenso wird nur in 140 von 391 religiösen staatlichen Schulen
gemeinsamer Unterricht für beide Geschlechter angeboten. Der ehemalige Vizebildungsminister
Rabbiner Michael Melchior betrachtet diese Entwicklung mit Besorgnis. Er sieht darin
eine Tendenz zum religiösen Extremismus.