2011-12-03 14:23:55

Syrien: Christen befürchten Islamisierung ihrer Heimat


RealAudioMP3 Viele syrische Christen haben Angst vor der Revolution in ihrem Land. Sie leiden zwar unter den Repressionen des Regimes von Präsident Baschar al-Assad. Sollte dieser gestürzt werden, könnte es ihnen jedoch noch schlechter gehen als bisher, so ihre Befürchtung. Elias Jammal ist Professor am Orientinstitut für Interkulturelle Studien an der Hochschule Heilbronn. Er sagt dem Kölner Domradio zur Lage in Syrien:


„Es gibt eine starke Verstrickung in Syrien zwischen Wirtschaft und Politik. Die Leute um Assad herum und er selber natürlich auch sind in der Wirtschaft sehr stark verankert. Ich kann mir vorstellen, dass man sich dadurch erhofft, der Druck möge sich so erhöhen, dass das Regime von innen heraus betroffen wird. Es hieß zuletzt, dass Parlamentarier jetzt offen von einer neuen Regierungsbildung sprechen.“


Das seiein Anzeichen für Bewegung in der schwierigen Lage. In ihrem Kampf gegen die Herrschaft von Präsident Assad greifen zu den Rebellen übergelaufene Armee-Angehörige immer stärker direkt die eigenen Regierungstruppen an. An diesem Samstag sind bei solchen Gefechten 15 Personen getötet worden.


„Ob es zu einem Putsch kommt, weiß ich natürlich nicht. Auch ein internationaler Eingriff würde mehrere Länder in der Region destabilisieren. Libanon mit Hisbollah schwankt zwischen Pro-Syrien und Anti-Syrien. Leider ist das auch im Irak so, dass es dort zwei Lager gibt. Die einen unterstützen Assad, die anderen nicht. Und dann darf man nicht Israel vergessen. Da könnte das Regime auf die Idee kommen, dieses Land anzugreifen. Fazit ist: Man zögert mit Eingriffen.“


Der UNO-Menschenrechtsrat hat angesichts der zunehmenden Gewalt in Syrien am Freitag vor einem Abgleiten in einen Bürgerkrieg gewarnt. Wegen der Unterdrückung friedlicher Proteste durch das Regime Assad einigten sich die Mitglieder des Gremiums in Genf zudem auf die Ernennung eines Sonderermittlers. Russland und China unterstützten die Resolution allerdings nicht. Bei der Gewalt gegen Regimegegner seien in Syrien mindestens 307 Kinder getötet worden, sagte die UNO-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay unter Berufung auf den Bericht einer internationalen Untersuchungskommission.


(domradio/reuters 03.12.2011 mg)







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