Kritik am Ärztestreik hat am Freitag der Erzbischof von Bratislava, Stanislas Zvolensky,
geübt. In einem von Zvolensky als Bischofskonferenz-Vorsitzenden unterzeichneten Statement
heißt es, die Bischöfe wollen „daran erinnern, dass der Schutz von Gesundheit und
Leben speziell der Kinder und älteren Menschen ein unbedingter Wert und eine unbedingte
Verpflichtung des Einzelnen in der Gesellschaft bleiben“ müsse. Die aktuelle Krise,
die in ihrem Kern auch eine systemische und „moralische Krise“ sei, könne nicht mit
„Aktivitäten überwunden werden, die eine Ungerechtigkeit mit sich bringen“. Mehr als
2.400 slowakische Ärzte haben ihre Kündigungen eingereicht, um gegen das Gesetz über
die Umwandlung der staatlichen Krankenhäuser in Aktiengesellschaften zu protestieren.
Außerdem fordert die Ärztegewerkschaft eine Gehaltserhöhung von 700 Euro. Die Regierung
in Bratislava will jedoch die Löhne nur um 300 Euro erhöhen. Die Umwandlung der Krankenhäuser
soll trotz des Streiks nur temporär eingestellt werden.