Der nächste Schritt in Richtung Neuevangelisierung
Welche Initiativen
zur Neuevangelisierung gibt es weltweit? Wie werden diese angenommen? Wo gibt es Nachbesserungsbedarf?
Antworten auf solche Fragen hat der Bischofsrat des Synodensekretariates in diesen
Tagen in Rom gesichtet. Sie kommen von Bischöfen, Bischofskonferenzen und Ordensoberen
aus der ganzen Welt. Sie hatte der Synodenrat dazu aufgerufen, sich über die insgesamt
72 Fragen des Vorbereitungsdokumentes für die Bischofssynode zur Neuevangelisierung
im kommenden Oktober im Vatikan Gedanken zu machen. In der so genannten „Lineamenta“
wird auch nach den Umwandlungsprozessen der einzelnen Ortskirchen, kulturell wie institutionell,
und nach ersten Früchten und neuem Schwung für die Glaubensverkündigung, gefragt.
Aber auch Skandale, die dieser im Wege stehen, kommen vor. Die Antworten sollen in
die Vorbereitung der Synode eingehen.
Es wurde auch ein erster Entwurf für
das entstehende „Instrumentum Laboris“, also das Arbeitsdokument der Synode, erarbeitet.
Bei dem zweitägigen Treffen wurde erneut darauf hingewiesen, dass es einer „neuen
missionarischen Haltung“ bedarf. In seiner Begrüßung sei Synodensekretär Erzbischof
Nikola Eterovic besonders auf die Neuevangelisierung im Licht des Konzils eingegangen.
Auch bei der Diskussion des Papiers hätten die Teilnehmer sich vor allem um eine biblische
und theologische Verankerung dieses Vorhabens bemüht, heißt es in einer Bekanntmachung
des Vatikans. Auf der anderen Seite wolle man weit ausgreifen, es ginge nicht nur
um die Menschen, die ihren Glauben nicht mehr lebten oder verloren hätten, sondern
auch um die Nichtglaubenden und die Agnostiker. Hier ginge es vor allem um eine neue
Sprache und um neue Mittel der Verkündigung, aber auch des glaubwürdigen christlichen
Zeugnisses.
Die Bischofssynode zum Thema „Die neue Evangelisierung zur Weitergabe
des christlichen Glaubens“ wird vom 7. bis zum 28. Oktober in Rom stattfinden. Mit
dem Datum der Synode fallen auch noch andere Daten zusammen: Der 50. Jahrestag der
Konzilseröffnung, der 20. Jahrestag der Veröffentlichung des Katechismus der Katholischen
Kirche und die Eröffnung des „Jahres des Glaubens“.
Teilnehmer bei der Tagung
des Bischofsrates waren unter anderen die römischen Kardinäle Francis Arinze, Peter
Turkson, Walter Kasper, Gianfranco Ravasi und Marc Ouellet. Außerdem waren Bischöfe
unter anderem aus Chicago, Dublin und Sao Paolo angereist. Der Bischofsrat ist neben
dem Generalsekretär das zweite Leitungsgremium der Bischofssynode. Die nächste Sitzung
des Rates wird am 16. und 17. Februar stattfinden.