2011-12-01 11:47:20

Türkei: Kirche fürchtet zu mildes Urteil für Bischofsmörder


Im Prozess um den in der Türkei ermordeten Bischof Luigi Padovese befürchtet der Vorsitzende der Türkischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ruggero Franceschini, ein zu mildes Urteil für den Mörder. Gegenwärtig herrsche ein „Stillstand“ im Verfahren, sagte Franceschini dem italienischen bischöflichen Pressedienst SIR. Die türkischen Katholiken wollten keine Rache, jedoch Gerechtigkeit. Der angeklagte Fahrer Padoveses hat gestanden, den Bischof im Juni 2010 erstochen zu haben. Seine Verteidiger bestreiten allerdings die vollständige Schuldfähigkeit des Täters. Erzbischof Franceschini kritisiert zugleich ein mangelndes Interesse des italienischen Staates an dem Verfahren. Es sei betrüblich, dass Italien nicht als Nebenkläger im Prozess wegen Mordes an einemseiner Bürger vertreten sei. Padovese, der auch Vorsitzender der Türkischen Bischofskonferenz war, stammte aus der Lombardei. Auch Franceschini ist italienischer Staatsbürger. Franceschini äußerte sich nach dem zweiten Verhandlungstag im südtürkischen Iskenderun. Dort muss sich der frühere Angestellte Padoveses, Murat Altun, seit Anfang Oktober vor einem Schwurgericht verantworten. Die Sitzung am Mittwoch dauerte nur vier Minuten. Die Verhandlung soll voraussichtlich im Januar fortgesetzt werden.

(kna/sir 01.12.2011 pr)







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