2011-12-01 15:06:54

Syrien: Druck auf al-Assad


Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) hat Syrien zu einem Ende der Gewalt gegen sein eigenes Volk aufgerufen. Die Regierung müsse die Menschenrechtsverletzungen beenden sowie islamischen und internationalen Hilfsorganisationen Zutritt gewähren. Das forderte der Staatenverband in einer am Donnerstag verbreiteten Erklärung. Das OIC-Exekutivkomitee und hochrangige Vertreter anderer Mitgliedsstaaten hatten Mittwoch im saudischen Dschidda über die Lage in Syrien beraten. Es gelte, die territoriale Einheit Syriens zu wahren und ein internationales Eingreifen zu verhindern, so die OIC. Die syrische Regierung müsse ihre Reformversprechen umsetzen und auf die „legitimen Wünsche und Forderungen des syrischen Volks“ eingehen. Weiter appellierten die Vertreter der OIC-Staaten an Damaskus, die Forderungen der Arabischen Liga positiv aufzunehmen. Die Arabische Liga, die 22 Staaten umfasst, hatte am Sonntag ebenfalls ein Ende der Gewalt gegen Regimekritiker verlangt.

Gregorius III.: „Zweite Chance“
Der griechisch-katholische Patriarch von Antiochia, Gregorios III. Laham, plädiert derweil dafür, dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad eine „zweite Chance“ zu geben. In Syrien fehle eine wirkliche inhaltliche und personelle Alternative, sagte Gregorios III. der in Würzburg erscheinenden „Tagespost“ vom Donnerstag. Die Popularität des Präsidenten sei immer noch sehr groß. Viele Menschen sähen den Bedarf für Reformen, aber sie dächten auch, es gehe besser mit Assad als ohne ihn: „Zumal man nicht weiß, was nach ihm kommen soll.“ Bei einem Sturz Assads würde Gregorios III. nicht unbedingt eine schlechtere Lage für die Christen befürchten. Diese könnten sich in Syrien grundsätzlich nicht beklagen: In keinem überwiegend islamischen Land gebe es eine so große Freiheit für religiöse Minderheiten wie in Syrien.

(kna 01.12.2011 pr)








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