2011-11-29 13:18:50

Viele Fragen vor Bischofsweihe in China


RealAudioMP3 Der Vatikan reagiert vorsichtig auf Meldungen über eine bevorstehende Bischofsweihe in China. In der Provinz Sichuan soll an diesem Mittwoch der Priester Luo Xuegang die Bischofsweihe erhalten, wie Nachrichtenagenturen melden. Vatikansprecher Federico Lombardi sagte Journalisten, dass der 47-Jährige von Rom bestätigt und als Koadjutor des Bistums Yibin vorgesehen sei. Auch der 95-jährige Ortsbischof, der den Berichten zufolge die Weihe spenden wird, stehe in Gemeinschaft mit Rom. Sollte die Bischofsweihe legal verlaufen, würde das „eine Ermutigung für die katholische Gemeinschaft“ bedeuten, formulierte Lombardi. Er hoffe allerdings „lebhaft, dass die Normen der katholischen Kirche zur Bischofsweihe respektiert werden“. Die Gläubigen müßten über die Weihe informiert werden, und kein „illegitimer Bischof“ dürfe „an der Liturgie teilnehmen“, wie das in der Vergangenheit wiederholt geschehen ist.

Ende Juni und Mitte Juli ist es in Leshan und Shantou in der Provinz Guangdong zu illegitimen Bischofsweihen gekommen. Die Geweihten wurden vom Heiligen Stuhl für exkommuniziert erklärt, Peking reagierte mit Protest. An diesem Dienstag hingegen erklärte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Peking sei ehrlich in seinem Wunsch, die Beziehungen zum Vatikan zu verbessern.

Rund 13 Millionen von etwa 1,3 Milliarden Einwohnern der Volksrepublik China sind Katholiken; die Behörden verzeichnen jedoch lediglich 6 Millionen. Als kleine Minderheit haben die Katholiken mit rund 100 Diözesen dennoch landesweit funktionierende Kirchenstrukturen. Eine große Besonderheit des chinesischen Katholizismus ist die Teilung in zwei Gruppierungen: Neben einer regimenahen und staatlich zugelassenen „Patriotischen Vereinigung“ gibt es die sogenannte Untergrundkirche in Gemeinschaft mit dem Papst.

(rv 29.11.2011 sk)








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