Bei seiner Ansprache
im Präsidentenpalast von Cotounou an Vertreter aus Politik und Zivilgesellschaft hatte
der Papst kein Blatt vor den Mund genommen: „Amputiert nicht die Freiheit eurer Völker!“,
redete er den afrikanischen Politikern ins Gewissen. Zugleich unterstrich Benedikt
XVI. mit Blick auf die soziopolitischen Umbrüche in Nordafrika den „legitimen Anspruch“
der Bürger auf „mehr Würde und mehr Menschlichkeit“. Wie kamen die Papstworte bei
afrikanischen Politikern an?
Der Präsident von Benin, Yayi Boni, wertet die
Worte des Papstes als „Botschaft der Hoffnung“. In seiner Abschiedsrede für den Papst
am Flughafen von Cotounou zählt Boni noch einmal einige der Punkte auf, die Benedikt
XVI. angesprochen hatte.
„Ihr habt eine Botschaft der Hoffnung überbracht
und habt zum Beispiel das Recht auf angemessene medizinische Versorgung für die afrikanischen
Völker bekräftigt. Weiter habt Ihr unterstrichen, dass die Regierenden nicht persönliche
mit den Interessen der Gemeinschaft verwechseln dürfen. Und Ihr habt auf den interreligiösen
Dialog und die Brüderlichkeit der Völker bestanden. Eure Botschaft ist eine große
Lehre, aus der Benins Volk Wissen für sein Leben ziehen wird.“
Er selbst
habe mit Papst Benedikt einen „fruchtbaren und nützlichen Austausch“ gehabt, der „die
größten Wege hin zu Versöhnung und Frieden zwischen den verschiedenen afrikanischen
Völkern“ aufgezeigt habe, fügte der Präsident an. Benedikt hatte ihm in Cotounou einen
Höflichkeitsbesuch abgestattet. Auch auf das postsynodale Schreiben, das Benedikt
XVI. in Benin unterzeichnet und überreicht hatte, geht der Präsident ein: dieses sei
„mit Interesse und Aufmerksamkeit“ von „allen Beninern“ und „ganz Afrika“ verfolgt
worden, versicherte er. Dass Benedikts Anliegen verwirklicht würden, liege auch im
Interesse der Politik, so Yayi Boni weiter, der in diesem Kontext auch den Einsatz
der katholischen Kirche in Benin lobt.
„Wir versichern Ihnen, dass wir
das Möglichste tun werden, damit sich diese Botschaft Wurzeln schlägt, inmitten des
Leids und der negativen Aspekte unseres Lebens, so dass unsere Völker aus der Unwissenheit,
der Not und der Armut herausgehen. Alle Völker, die die universellen Werte teilen,
die Jesus Christus nach Benin brachte, danken Ihnen und der universellen Botschaft,
die Sie nach Benin gebracht haben.“
Ein starker Moment der Gemeinschaft
für Benin und eine Lehre für das Land – das war nach den Worten des Präsidenten von
Benin, Yayi Boni, dieser zweite Besuch des Papstes in Afrika.