„Übersetzt die Liebe
Gottes zu uns Menschen in die Tat“ – das hat Papst Benedikt der italienischen Caritas
mit auf den Weg gegeben. Er empfing ihre Mitglieder und Helfer zum 40. Geburtstag
des Verbands im Petersdom. Und lobte ihre „Fähigkeit zum Zuhören und Auf-andere-Zugehen“
in einer Zeit des Individualismus.
„Wenn wir im Evangelium blättern, dann
beeindrucken uns die Taten Jesu: Heilungen und Akte der Barmherzigkeit. Auch ihr sprecht,
evangelisiert, erzieht durch das, was ihr tut. Caritas spricht von Gott, zeigt auf
Hoffnung, bringt die Menschen dazu, sich Fragen zu stellen. Ich bitte euch: Macht
eure Taten sprechend! Sorgt für eure innere Motivation und für die Qualität eures
Zeugnisses. Eure Taten wachsen aus dem Glauben. Es sind Taten der Kirche für die Armen.
Es geht darum, dass die Armen an Würde zunehmen, dass die christlichen Gemeinden in
der Nachfolge Christi bleiben, dass die Gesellschaft bewusst ihre Aufgaben übernimmt.
Caritas will das kollektive und bürgerliche Gewissen nicht beruhigen oder einlullen!“
Es
sei ausgesprochen wichtig, dass die Caritas in der Fläche präsent bleibe und sich
nicht auf ein paar Punkte zurückziehe, so der Papst.
„Die Bedürfnisse der
Menschen stillen heißt nicht nur, den Hungernden Brot zu geben, sondern auch, sich
mit der Frage zu beschäftigen, warum sie eigentlich Hunger leiden müssen. Bemüht euch
um den Blick Jesu, der hinter den Leuten, die zu ihm kamen, die tieferen Realitäten
wahrnahm. Das Heute stellt euch vor viele Herausforderungen: die große Welt der Einwanderung,
die Naturkatastrophen, die Wirtschaftskrise, Zeichen der Zeit, die nach dem Mut der
Brüderlichkeit rufen.“
Die Kluft zwischen Nord und Süd und das Verletzen
der Würde so vieler Menschen erforderten „eine Caritas, die es versteht, wie konzentrische
Kreise von den kleinen auf die großen Wirtschaftssysteme einzuwirken“, so Benedikt.
„Das wachsende Unbehagen, die Schwächung der Familien und die unsichere
Zukunft der Jugendlichen führen zu dem Risiko, dass die Hoffnung in den Sinkflug geht.
Die Menschheit braucht nicht nur Wohltäter, sondern auch einfache und konkrete Personen,
die sich wie Jesus an die Seite ihrer Brüder stellen und etwas von ihrer Mühe teilen.
In einem Wort: Die Welt sucht Zeichen der Hoffnung. Und die Quelle unserer Hoffnung
ist Christus. Darum braucht man die Caritas – nicht um die Barmherzigkeit an euch
zu delegieren, sondern damit sie Zeichen der Liebe Christi ist, ein Zeichen der Hoffnung.“