Laut einem Abgeordneten hat das Parlament am Donnerstag ein Gesetz angenommen, dass
der Bevölkerung Demonstrationen erlaubt. Entsprechende Aktionen müssten jedoch fünf
Tage vorher bei den Behörden angemeldet werden. Laut der Informationsseite „Democratic
Voice of Birma“ sind damit die ersten legalen Demonstrationen seit mehr als 100 Jahren
möglich. In Birma sind Protestaktionen bislang sehr selten. Die sogenannte Safran-Revolution
2007 war die bislang größte ihrer Art. Das Militärregime war damals gewalttätig gegen
die Demonstranten vorgegangen. Dabei waren 31 Menschen getötet und zehntausende verhaftet
worden.
Angesichts der politischen und sozialen Veränderungen im Land fordert
der Generalsekretär der Bischofskonferenz die Regierung zu Gesprächen mit Religionsvertretern
auf. Nach Ansicht von Charles Maung Bo können die Religionsgemeinschaften einen effektiven
Beitrag zum Aufbau des Landes leisten. Gleichzeitig verlangt er für alle Religionen
den gleichen Schutz, Möglichkeiten und Rechte. Die Regierung hatte vor Kurzem zahlreiche
politische Häftlinge freigelassen und Oppositionsparteien größere Freiräume zugestanden.