Das nächste Treffen
der Anglikanisch – Römisch-Katholischen Internationalen Kommission wird im Mai in
Hongkong stattfinden. Die beiden Co-Vorsitzenden, der Bischof von Birmingham Bernard
Longley und der anglikanische Erzbischof von Neuseeland, David Moxon, hatten sich
Anfang der Woche in Rom zu informellen Gesprächen getroffen, um die Tagung vorzubereiten.
Es werde um moralische und ethische Entscheidungen in den beiden Kirchen gehen, sagte
Longley im Interview mit Radio Vatikan. Er reflektiert das letzte Treffen, das im
vergangenen Mai in Bose in Norditalien stattgefunden hatte.
„Es war
eine ganz besondere Erfahrung, mit dem neuen Mandat unserer beiden Kirchen an einem
konkreten Thema arbeiten zu können und vom Reichtum beider Kirchen zu zehren. Wir
nutzen dazu das Konzept der ‚Ökumene des Empfangens’, bei dem wir in der jeweils anderen
Tradition nach Erfahrungen suchen, die uns in unserer eigenen Tradition helfen. Das
fühlt sich an wie etwas, was für beide Gemeinschaften noch sehr wichtig werden wird.“
Als
Beispiel nennt Bischof Longley den Umgang mit der Heiligen Schrift in der Liturgie,
besonders im Jubiläumsjahr der „King James Bible“ – der anglikanischen offiziellen
Übersetzung.
„Für römisch-katholische Christen ist es sehr hilfreich,
sich die Erfahrungen der anglikanischen Kirche anzuschauen, nicht nur was den Gebrauch
der Schrift in der Volkssprache, sondern auch was deren liturgischen Einsatz angeht.
Es ist vor allem hilfreich, weil wir ja selber gerade eine neue Übersetzung des Messbuches
einführen, die besonders den Reichtum der Heiligen Schrift in den liturgischen Gebeten
unterstreicht. Da tut es gut, auf die Tradition der Church of England zu schauen und
zu sehen, was wir von der Erfahrung von über vierhundert Jahren lernen können.“