Indien: Pastor wegen „Zwangsbekehrungen“ verhaftet
Die Polizei im nordindischen Bundesstaat Kaschmir hat einen evangelischen Pastor und
einige Gemeindemitglieder wegen angeblicher „Zwangsbekehrungen“ verhaftet. Den Gläubigen
werde vorgeworfen, 15 jugendliche Muslime zum Übertritt zum Christentum gezwungen
zu haben, berichtet der vatikanische Missionspressedienst Fides am Montag. Zwei Wochen
zuvor habe der Geistliche beim islamischen Gerichtshof in Srinagar als Zeuge ausgesagt,
nachdem die Jugendlichen in seiner Kirche getauft worden waren. Damals habe der Pastor
zugegeben, an der Bekehrung der jungen Menschen beteiligt gewesen zu sein. Sie hätten
die Taufe jedoch frei gewählt, ohne durch irgendwelche Versprechungen getäuscht worden
zu sein, schreibt Fides mit Bezug auf die christliche Organisation „Global Council
of Indian Christians“ (GCIC). Nach dieser Aussage habe der Großmufti von Srinagar
dem Geistlichen die Anwendung des islamischen Rechts und ein Eingreifen der Polizei
angekündigt, so Fides. Die GCIC sehe in der polizeilichen Intervention eine Verletzung
des indischen Rechts, das in der Verfassung das Recht auf Konversion schütze. Muslimische
Geistliche könnten nicht veranlassen, dass die Scharia auf Christen angewendet werde.