Mit einer Botschaft
der Hoffnung und der Versöhnung hat Papst Benedikt XVI. am Sonntag seinen Besuch im
westafrikanischen Benin beendet. Die Kirche müsse das neue Gesicht Afrikas gestalten.
Die Richtschnur dafür heiße Versöhnung, betonte er in dem neuen Grundsatzdokument
für die Kirche Afrikas, das er am Sonntagmittag im „Stadion der Freundschaft“ von
Cotonou feierlich den Kirchen Afrikas überreichte.
Der Papst rief bei der Abschlussmesse
am Sonntagmorgen die Kirche in Afrika auf, ihre Hilfe für Aids-Kranke fortzusetzen
und zu verstärken. Jeder Kranke verdiene Respekt und Liebe, hob Benedikt XVI. im westafrikanischen
Benin hervor. Er wolle all jene ermutigen, „die von Aids und anderen Krankheiten“
betroffen seien. „Der Papst ist euch in seinem Gebet und seinen Gedanken nahe“, sagte
er während des Gottesdienstes im Stadion von Cotonou. Die Kirche müsse die Kranken
nach dem Vorbild Jesu als Brüder und Schwestern anerkennen und ihre Leiden teilen.
Durch sie weise Gott den Weg zum Himmelreich, sagte der Papst vor mehreren Zehntausend
Menschen. Der Gottesdienst in der größten Stadt Benins war der letzte große Programmpunkt
seiner dreitägigen Reise in das westafrikanische Land.
Dienst für Notleidende Ein
Königreich werde auch heute noch oft mit Erfolg, Macht und Geld verbunden, sagte der
Papst in seiner Predigt zum Christkönigsfest, das die katholische Kirche am Sonntag
beging. Das Reich Gottes sei jedoch das Gegenteil dieser landläufigen Vorstellungen.
Es gehe nicht um die Herrschaft über Menschen, sondern den Dienst für Kranke, Notleidende
und Schwache. Der König der Christen, Jesus, sei am Kreuz gestorben. Dies zu akzeptieren
falle jedoch oft schwer. Auch heute sei der Mensch häufig Gefangener der „alten Welt“
und ihrer Ängste. Diese verhinderten ein freies und frohes Leben. Jesus habe die Menschen
hingegen in eine „neue Welt“ geführt, „in der Gerechtigkeit und Wahrheit keine Parodie
sind“.
Zugleich bekräftige der Papst, dass die Mission weiterhin eine „dringende
Aufgabe“ der Kirche sei. Auch heute gebe es viele Menschen, die die christliche Botschaft
noch nicht vernommen hätten oder sich ihr verweigerten, sagte Benedikt XVI. Zudem
seien viele Christen schwach in ihrem Glauben. Im egoistischen Streben nach Wohlbefinden,
Macht und schnellem Verdienst ignorierten sie die Botschaft Jesu im Alltag.
Mehrsprachig Auch
aus den umliegenden Ländern Ghana, Togo, Nigeria und Burkina Faso waren zahlreiche
Katholiken angereist. Die Gottesdienstbesucher begrüßten den Papst mit traditionellen
Liedern und liturgischen Gesängen. Die Fürbitten wurden teils in den einheimischen
Sprachen Mina, Yoruba und Dendi vorgetragen. Auch Benedikt XVI. richtete in der Predigt
einen kurzen Gruß in der Landessprache Fon an die Gläubigen.
Zum Abschluss
des Gottesdienstes überreichte der Papst den Repräsentanten der afrikanischen Bischofskonferenzen
das päpstliche Schreiben zur Afrika-Synode im Jahr 2009.