Kardinal Joachim Meisner hat eine „radikale“ Trennung der katholischen Kirche vom
Weltbild-Verlag gefordert. „Ich sage schon seit Jahren in der Bischofskonferenz, dass
wir uns von diesem Unternehmen verabschieden müssen“, sagte der Kölner Erzbischof
der in Berlin erscheinenden „Welt am Sonntag“. Zur Begründung führte er an: „Es geht
nicht, dass wir in der Woche damit Geld verdienen, wogegen wir sonntags predigen.
Das ist einfach skandalös.“ Zugleich verwies er darauf, dass sich die Kölner Erzdiözese
bereits im Jahr 2008 vom Weltbild-Verlag getrennt habe. Die im kirchlichen Eigentum
befindliche Weltbild-Gruppe steht seit Wochen in der Kritik, weil sie einen Bruchteil
ihres Gewinns durch den Verkauf von Büchern mit erotischen Inhalten erzielt, die nach
kirchlicher Auffassung moralisch verwerflich sind. Am Montag berät in Würzburg der
Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz möglicherweise über die Zukunft der Weltbild-Unternehmensgruppe.