Der Vatikan hat gegen die Verwendung eines Papstbildes in einer Werbekampagne des
Benettons-Konzerns protestiert. Die „Manipulation“ und „Instrumentalisierung“ des
Papstbildes innerhalb der Kampagne sei „völlig inakzeptabel“ und „respektlos“. Das
schreibt Vatikansprecher Pater Federico Lombardi in einer Note, die der Vatikan am
Mittwochabend veröffentlichte. Die Abbildung, die einen Kuss zwischen Papst Benedikt
und dem Kairoer Imam Ahmed al-Tayyeb als Fotomontage konstruiert, verletze die Gefühle
der Gläubigen, schreibt Lombardi weiter. Hier zeige sich, wie in der Werbewirtschaft
offenbar alle elementaren Regeln des Respektes verletzt werden dürften, um durch den
damit hervorgerufenen Protest Aufmerksamkeit zu erregen.
Wegen des fotomontiertes
Kuss-Bildes schließt das vatikanische Staatssekretariat gerichtliche Schritte gegen
das Modeunternehmen nicht aus. Man habe Anwälte beauftragt, in Italien und im Ausland
Schritte gegen eine weitere Nutzung der Fotomontage zu unternehmen, erklärte der Vatikan
am Donnerstag weiter. Dies gelte auch für die Verbreitung der Abbildung in den Medien.
Das Bild war kurzzeitig in Rom zu sehen gewesen. Der Benetton-Konzern zog
das Bild mittlerweile zurück. In einer Erklärung heißt es, man habe keine religiösen
Gefühle verletzen wollen. Weitere Motive der Werbekampagne mit dem Titel „Unhate“
zeigen in entsprechenden Posen den US-Präsidenten Barack Obama mit dem chinesischem
Staatspräsidenten Hu Jintao, Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Präsident Nicolas Sarkozy
und den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Palästinenserpräsident
Mahmud Abbas.