Die Kritik an der von der Bundesregierung geplanten Pflegereform reißt nicht ab. Der
Deutsche Pflegerat und die evangelische Diakonie sprachen am Donnerstag von unzureichenden
Maßnahmen. Die zusätzlichen 1,1 Milliarden Euro ab 2013 für eine bessere Pflege seien
zu wenig, sagte der Präsident des Pflegerates, Andreas Westerfellhaus, laut Nachrichtenagentur
KNA am Donnerstag der „WAZ“-Mediengruppe. Für die Betreuung von Demenzkranken seien
zusätzlich 3 bis 5 Milliarden Euro nötig, betonte der Chef des Verbandes, der die
Interessen des Pflegepersonals vertritt. Zugleich verlangte Westerfellhaus mehr gesellschaftliche
Anerkennung und höhere Löhne für die Pflegekräfte. „Andernfalls wird man den Mangel
in der Pflege nicht beheben.“ Es könne nicht sein, dass ein Pfleger mit 1.800 Euro
brutto monatlich nach Hause gehe. Schon heute fehlten 150.000 Pflegekräfte; 2020 könnten
es 300.000 sein. Notwendig sei eine dauerhaft gesicherte Finanzierung der Pflege,
unabhängig von der Kassenlage.