2011-11-16 13:47:00

Thailand/Vatikan: Erziehung zur Aufklärung als Missbrauchsprävention


RealAudioMP3 In Asiens Kirche braucht es Erziehung zur Aufklärung, um sexuellem Missbrauch vorzubeugen. Daran erinnert der Justizbeauftragte der vatikanischen Glaubenskongregation, Charles Scicluna. Er nimmt in diesen Tagen im thailändischen Bangkok an einer Sitzung des Verbandes der asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) zur Missbrauchsprävention teil. Auf der Tagung, die noch bis zum 19. November geht, sollen Richtlinien zur Missbrauchsprävention erarbeitet werden. Auch geht es darum, das reale Ausmaß sexuellen Missbrauchs in Asiens Kirchen überhaupt einmal zu erfassen. Skrupellose Aufklärung – die sei hier wie dort das wirksamste Mittel gegen Missbrauch, sagt Scicluna im Interview mit Radio Vatikan:

„Eine Antwort auf das Schweigen der Kultur über solche Fälle ist die Stärkung der Gemeinschaften, vor allem der Kinder und Familien, damit sie von solchen Fällen erzählen. Weiter braucht es Aufklärung durch Bildung, man muss dazu erziehen, aufzuklären! Solche Maßnahmen sind wichtige Instrumente, um die betroffenen Kinder und auch andere mögliche Opfer vor weiterem Missbrauch zu schützen.“

Über sexuellen Missbrauch in Asiens katholischer Kirche ist im Westen wenig bekannt. Nach dem Missbrauchsskandal in der deutschen Kirche hatte der Vatikan von allen Bischofskonferenzen der Welt verlangt, innerhalb eines Jahres Leitlinien zum Umgang mit Missbrauchsfällen zu erarbeiten: Bis Mai 2012 solle die Weltkirche ihre Missbrauchsprävention optimieren, forderte die vatikanische Glaubenskongregation am 16. Mai 2011 in einem Rundschreiben. Die asiatischen Kirchenvertreter müssten als gutes Beispiel vorangehen, betont Scicluna:

„Wie die Kirchenverantwortlichen mit der Situation umgehen, ist auch hier wesentlich. Sie müssen beispielhaft zeigen, dass sie die Aufdeckung solcher Fälle ernst nehmen und dass sie eine adäquate Antwort auf diese Problem geben. Prävention muss weiter in der Priesterausbildung geleistet werden: Es geht um die Vermittlung klarer Grenzen und darum, zu zeigen, dass Fehlverhalten kirchenrechtliche und zivilrechtliche Konsequenzen hat. Es geht hier um Fehlverhalten, das den Opfern unsägliches Leid verursacht!“

An dem Seminar des Verbandes der asiatischen Bischofskonferenzen nehmen rund zwanzig Bischöfe und fünfzig Ausbilder teil.

(rv 16.11.2011 pr)







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