Denkt an Kroatiens Gemeinwohl – dazu hat die Bischofskonferenz des Landes die Bürger
im Vorfeld der Parlamentswahl aufgerufen. Mit der Empfehlung wolle man die Wähler
nicht in eine politische Richtung drängen, heißt es in der Botschaft der Bischöfe,
die in diesen Tagen veröffentlicht wurde. Man wolle vielmehr an grundlegende Kriterien
erinnern, von denen sich die katholischen Wähler leiten lassen sollten. Besonders
der Lebensschutz, die Erziehung und der Schutz der traditionellen Ehe und Familie
sollten hier im Blick behalten werden, erinnern die Kirchenvertreter. Schließlich
hänge die Qualität einer Demokratie wesentlich davon ab, wie viel man in die Gewissensbildung
investiere, führen sie mit Blick auf Papst Benedikts Worte bei seinem Kroatienbesuch
im Juni 2011 aus.
Politiker sollen aufklären helfen Die Bischöfe
äußern sich in ihrem Schreiben auch zur Kriegsvergangenheit des Landes und deren Aufarbeitung:
Idealerweise sollten die Bürger Politiker wählen, die sich nicht durch Ideologien
leiten ließen und die jene Verbrechen aufklären, die durch Totalitarismen auf kroatischem
Boden verursacht worden seien. Weiter ist in der Botschaft der Bischofskonferenz auch
der für den 1. Juli 2013 anvisierte EU-Beitritt Kroatiens Thema: Vom Ausgang der Parlamentswahl
hänge auch Kroatiens EU-Politik ab. Eine solche Politik müsse jenes kulturelle und
religiöse Erbe fördern, welches Europa selbst „aus dem Blick verloren“ habe.
Referendum
zum EU-Beitritt Kroatien wählt am 4. Dezember ein neues Parlament. Der
Vertrag zum EU-Beitritt soll am 19. Dezember offiziell unterzeichnet werden, das Referendum
zum EU-Beitritt findet spätestens 30 Tage nach dieser Unterzeichnung statt. Abhängig
vom Ergebnis dieses Referendums wird das kroatische Parlament die Ratifizierung des
Beitrittsvertrages behandeln.