Die Bischöfe haben Kritik der Bundesregierung am christlich-jüdischen Verhältnis zurückgewiesen.
Zwar habe der Umgang mit der Piusbruderschaft einen „schlimmen Eindruck“ hinterlassen,
sagte Hamburgs Weihbischof Hans-Jochen Jaschke am Freitag dem Kölner domradio. Doch
stehe dieser nicht stellvertretend für den christlich-jüdischen Dialog, so der Vorsitzende
der Unterkommission für den interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz.
In dem am Donnerstag bekanntgewordenen Antisemitismusbericht der Bundesregierung wird
moniert, dass die Kirchen nicht konsequent genug gegen Judenhass in den eigenen Reihen
vorgingen. Zugleich wird aber auch betont, dass die offizielle Lehre der Kirchen dem
Antijudaismus keinerlei Grundlage mehr biete. Im Fazit der Studie wird die Frage gestellt,
ob in der Kirche „die kritische Auseinandersetzung mit der Tradition des christlichen
Antijudaismus“ weit genug gehe und ob der christlich-jüdische Dialog auch die Basis
der Kirchenmitglieder erreiche.