Für Priester gilt:
Sie sind zu einem Leben aufgerufen, dessen einzige Sicherheit Gott und sein Wort sein
soll. Das sagte der Papst an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz.
Mit Gott als einziger Lebensquelle könne man auch die freie Wahl des Zölibats um des
Himmelreiches Willen in seiner „Schönheit und Kraft wiederentdecken“, fügt er an.
In seiner Katechese ging er auf den Psalm 119 ein.
„In diesem langen Gebet
wird die Schönheit der Tora, des Gesetzes Gottes besungen. Als Offenbarung und Wort
Gottes trägt sie eine heilende Kraft in sich, sie zeigt, wie man lebt, sie schenkt
Freude und Leben. Das Gesetz Gottes drückt nicht nieder wie eine Last, es ist uns
nicht wie als Knechten auferlegt, sondern es macht uns frei, zu Söhnen, wird von uns
so angenommen und wird dann zur wirklichen Freude. Für den Psalmisten bedeutet das
Hören des Wortes deswegen auch, ihn selbst aufzunehmen, im Wort ist Er da, ihm zu
begegnen.“
Die Befolgung des Gottes Wort gehöre zusammen mit der Gemeinschaft
mit Gott, so der Papst weiter. Darin sei auch „irgendwie das Wesen des neutestamentlichen
Priestertums“ vorausgesagt, wie es sich im Zölibat ausdrücke.
„Damit ist
gemeint, dass Gott das Erbe, der Anteil und das Land des Menschen ist, der ganz für
Gott da zu sein hat. Gottes Gesetz ist nicht Joch, wie wir gesagt haben, sondern Aufruf
zum Vertrauen, zur großherzigen Liebe, die uns in Begegnung führt und damit in die
innere Willensgemeinschaft mit Gott. Und so schenkt uns Gott alles, da er sich selbst
schenkt.“
Den deutschsprachigen Pilger und Besucher sagte Benedikt XVI.:
„Lasst
uns wie die heilige Jungfrau Maria das Wort Gottes hören, aufnehmen und befolgen (vgl.
Lk 11,28), mit ihm inwendig eins werden und glückselig werden, da sich an uns der
Plan Gottes erfüllt, den er uns verheißen hat (vgl. Lk 1,45). Dazu stärke uns der
Heilige Geist mit seiner Liebe und Freude.“