Pakistan: Lage für Christen weiterhin besorgniserregend
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Joseph Coutts, sieht ein Jahr nach dem Todesurteil
im Fall Asia Bibi die Lage religiöser Minderheiten im Land weiterhin mit Besorgnis.
Seiner Einschätzung nach nimmt die Zahl radikalislamischer Gruppen stetig zu. Diese
fordern die Einführung eines Gottesstaates und islamische Gesetze. Ihre Präsenz beeinflusse
auch die Rechtsprechung. „Für viele gibt es keine Gerechtigkeit mehr“, sagt Coutts
gegenüber dem vatikanischen Pressedienst Fides. Zugleich forderte er die Behörden
des Landes auf, aktiv gegen die Diskriminierungen vorzugehen. Den Anfeindungen der
Islamisten sind nicht nur Christen, sondern auch Hindus und Schiiten ausgesetzt. Die
Christin Asia Bibi war ist 8. November vergangenen Jahres zum Tode verurteilt worden.
Sie soll gegen den Blasphemieparagraphen verstoßen haben, der Beleidigungen Mohammeds
oder des Korans mit schwerer Strafe belegt. Eine Aufhebung des Urteils konnte bislang
nicht erreicht werden.