Die islamistische Terror-Sekte „Boko Haram“ erhält womöglich Unterstützung von gewählten
Politikern. Diese Befürchtung äußerte der Bischof von Maiduguri, Oliver Dashe Doeme,
im Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Nordnigerianische
Politiker benutzten die Islamisten als Werkzeug, um die Region zu destabilisieren
und ihren politischen Gegnern zu schaden, sagte der Bischof. Boko Haram hat seit Freitag
bei Anschlägen im Norden Nigerias mindestens 150 Menschen getötet. Besonders kritisierte
der Bischof die Regierung des nordnigerianischen Bundesstaates Borno, dessen Hauptstadt
Maiduguri ist. Sie habe „die Menschen im Stich gelassen“, indem sie die Sicherheit
mutwillig nicht gewährleistet habe. „Es gibt mächtige Politiker, die es den Islamisten
ermöglichen, vor Ort Waffen zu kaufen und herzustellen“, so Bischof Doeme. Die Jugend
der Region sei arm, schlecht ausgebildet und arbeitslos. „Sie sind eine leichte Beute
für die Islamisten“, warnte der Bischof.