In genau zwei Wochen
ist Papst Benedikt XVI. im Rahmen seiner 22. Apostolischen Reise in Benin unterwegs.
Für die Bevölkerung des afrikanischen Staates ist es ein starkes Signal, dass der
Papst tatsächlich persönlich vorbeikommt: Benedikt XVI. direkt sehen und hören zu
können, sei für die Beniner fundamental, erklärt der Franziskanerpater Alfonso Maria
Bruno, der für seinen Orden in Benin den Radiosender „Radio Immaculée Conception“
betreibt. Der Sender erreicht neben Benin auch große Teile des angrenzenden Togo und
Nigeria und wird die Papstreise minutiös verfolgen.
„Hier in Benin gibt
es ganz stark eine Kultur des Unmittelbaren. Deshalb ist es ein starkes Signal, wenn
der Papst selbst nach Benin kommt. Das wird der Bevölkerung helfen, sich Rom näher
zu fühlen und die universelle, religiöse, politische und menschliche Lehre dieses
Papstes anzuerkennen. Die Hoffnung ist, dass der Papst die Menschen hier im Glauben
bestärkt. Er ist Beispiel eines demütigen und authentischen Priesters, er ist ein
Mann von großer Kultur, aber eben auch großer Demut. Und dass er in seinem Alter eine
solche Reise unternimmt, kann auch dem priesterlichen Leben hier Beispiel sein und
neue Energie geben.“
Die Kirche des Landes ist mit 150 Jahren noch relativ
jung, und doch sei die Zahl der Priesterberufungen in Benin nicht schlecht. Herausforderungen
für die Evangelisierung liegen nach Angaben des Franziskanerpaters im Aberglauben,
der in einigen Teilen der Bevölkerung immer noch tief verwurzelt ist.
„Es
gibt stark die Vermischung religiöser Ideen, also Synkretismus, und einen Rückfall
in alte heidnische Kulte. Umso stärker sich die christliche Kultur hier im Leben jedes
Einzelnen und der Gemeinschaft verbreiten und vertiefen wird, umso mehr Hoffnung wird
es geben auf radikale Veränderung im gesellschaftlichen Leben – angefangen bei der
Politik und der Suche nach dem Gemeinwohl bis hin zum Bereich der Ausbildung und Erziehung.“
Der
Papst fährt vom 18. bis 20. November nach Benin. Bei seinem zweiten Afrikabesuch wird
er das Schlussdokument der Afrikasynode vom Oktober 2009 veröffentlichen. Zudem feiert
er mit den Gläubigen den Beginn der katholischen Mission in dem westafrikanischen
Land vor 150 Jahren. Benedikt XVI. folgt mit der Reise einer Einladung von Staatspräsident
Yayi Boni und seiner Regierung sowie der Bischofskonferenz von Benin. Die Afrikasynode
hatte vom 4. bis 25. Oktober 2009 im Vatikan unter dem Motto „Die Kirche in Afrika
im Dienst für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden“ getagt. Das Schlussdokument soll
Grundlage für die Pastoral der Kirche in den kommenden Jahren sein.