Tunesien: Islamische Parteien nicht vorab verurteilen
Der Erzbischof von Tunis, Maroun Elias Lahham, fordert Europa auf, die Präsenz islamisch
orientierter Regierungsparteien nicht schon vorab zu verurteilen. Bei den ersten Wahlen
nach dem Sturz des Ben Ali-Regimes in Tunesien hat die islamische Partei Ennahda mehr
als vierzig Prozent der Stimmen bekommen. Nach der Einschätzung Lahhams werden auch
in anderen Ländern des sogenannten Arabischen Frühlings – wie beispielsweise Ägypten
- bei den ersten freien Wahlen die islamisch orientierten Parteien erfolgreich sein.
Der Bischof weist darauf hin, dass auch der Islam mit der Demokratie vereinbar sei.
Die Ennahda komme nun in die Lage, dies zu beweisen.