2011-11-02 10:54:27

Papst: „Nur von Gott her ist der Mensch zu verstehen“


RealAudioMP3 Die Kirche lädt an Allerseelen die Gläubigen ein, in besonderer Weise der Verstorbenen zu gedenken und für sie zu beten. Daran erinnerte der Papst an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz in der Audienzhalle. Dieser Tag gebe den Katholiken die Gelegenheit, den Glauben an die Auferstehung Christi und an das Ewige Leben zu erneuern.

„Gerade wenn wir die Gräber unserer Lieben aufsuchen, erinnern wir uns an den Glaubensartikel über die Gemeinschaft der Heiligen: Im Herrn besteht ein enges Band zwischen uns hier auf Erden und denen, die in die Ewigkeit vorausgegangen sind. Seit jeher in der Geschichte sorgt sich der Mensch um die Toten. Er sucht nach Zeichen des Hoffnung und des Trostes angesichts des Geheimnisses des Todes, angesichts der Angst vor dem Nichts und der Furcht vor einem Gericht über seine Taten. Der Mensch spürt, dass mit dem Tod nicht alles aus sein kann, dass die Liebe nach Ewigkeit fragt und verlangt.“

Nur wer im Tod eine große Hoffnung erkenne, der könne auch ein Leben von der Hoffnung her leben, so der Papst weiter. Ein rein auf seine horizontale, empirische Dimension verkürztes Leben verliere seinen tieferen Sinn.

„Der Mensch braucht Ewigkeit; jede andere Hoffnung greift zu kurz. Der Mensch ist nur von einer Liebe her verständlich, die alles übersteigt in eine Ganzheit hinein, die über Zeit und Raum hinausgeht. Nur von Gott her ist der Mensch zu verstehen und findet er seinen tiefsten Sinn. Und wir wissen, dass Gott nicht irgendwo hinter den Wolken versteckt ist. Er ist dem Menschen nahe gekommen, in unser Leben hineingetreten ist, dass „er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat“ (Joh 3,16). Im höchsten Akt der Liebe am Kreuz, durch seinen Tod hat Christus den Tod besiegt und gezeigt, dass Gott lebt und sich um uns kümmert. Und uns in seiner Auferstehung die Pforten zur Ewigkeit aufgetan.“

Einen herzlichen Gruß richtete Benedikt XVI. an alle deutschsprachigen Pilger und Besucher.

„Auch zu uns heute sagt Christus: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“ (Joh 11,25). So wollen wir unseren Glauben an das Ewige Leben neu bekräftigen, von dieser Hoffnung her leben und sie vor unseren Mitmenschen bezeugen. Gott behüte euch und führe euch auf seinen Wegen.“

Unter den Gästen bei der Generalaudienz war auch der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Hermann Gröhe. Er ist zu einer kurzen Begegnung mit Papst Benedikt XVI. zusammengetroffen. Am Ende der Generalaudienz im Vatikan wechselte Gröhe am Mittwoch einige persönliche Worte mit dem Papst. Der Bundestagsabgeordnete hatte auf einem Platz in der ersten Reihe an der Generalaudienz teilgenommen. Während seines Aufenthalts in Rom wird Gröhe bis Donnerstag auch mehrere Gespräche im Vatikan führen und den Sitz der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio besuchen. Gröhe ist evangelischer Christ und seit 1997 Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

(rv 02.11.2011 mg)







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