Die Anerkennungs-Kampagne der Palästinenser kann einen ersten greifbaren Erfolg verzeichnen.
Die UNESCO hat Palästina am Montag als Vollmitglied aufgenommen. Die Entscheidung
fiel in Paris mit 107 Ja- und 14 Nein-Stimmen; 52 Staaten-Vertreter enthielten sich
der Stimme. Unter den Ja-Stimmen waren nicht nur nahezu alle arabischen, afrikanischen
und lateinamerikanischen Staaten, sondern auch Frankreich. Hingegen stimmten u.a.
die USA, Kanada und Deutschland mit Nein. Die UNESCO ist die Kultur- und Bildungsorganisation
der Vereinten Nationen. Die USA haben angekündigt, wegen der Aufnahme Palästinas ihre
Beiträge an die UNESCO nicht mehr zu überweisen. Die USA steuern zum Haushalt derzeit
22 Prozent bei und sind damit der mit Abstand größte Geldgeber vor Japan und Deutschland.
Auch Israel droht mit einem Boykott der UNESCO. Am 11. November wird sich in New York
der UNO-Sicherheitsrat mit dem Antrag Palästinas auf UNO-Mitgliedschaft beschäftigen.-
Der Vatikan, der an der UNESCO einen Beobachterstatus besitzt, hat die Aufnahme Palästinas
nicht kommentiert. Er hat sich auch nicht zum Antrag Palästinas auf UNO-Vollmitgliedschaft
geäußert. Viele Beobachter bringen für die Palästinenser den Beobachterstatus ins
Spiel, wie ihn auch der Heilige Stuhl innehat. Die katholischen Bischöfe im Nahen
Osten unterstützen das UNO-Projekt des palästinensischen Präsident Mahmud Abbas.