2011-11-01 08:34:49

D: Dritter Ökumenischer Kirchentag in Berlin?


Protestantische Christen in ganz Deutschland haben am Montag den Reformationstag gefeiert: Erinnerung an den Thesenanschlag Martin Luthers an der Wittenberger Schlosskirche im Jahr 1517. In zahlreichen Städten fanden Gottesdienste statt. Der Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki brachte Berlin als Austragungsort für einen dritten Ökumenischen Kirchentag ins Spiel. In einem Brief an lutherische Christen zum Reformationstag schreibt er, „dass für Katholiken der Reformationstag kein Tag unbeschwerter Freude ist“, denn er sei „verbunden mit der Erinnerung an das Zerbrechen der kirchlichen Einheit im Abendland“. Woelki wörtlich: „Das Zerbrechen der Einheit und die darauf folgende Konflikt- und Entfremdungsgeschichte innerhalb des Christentums können für uns kein Grund zum Feiern sein.“ Gleichzeitig sei der Reformationstag aber seit 1999 „auch ein Tag der Überwindung gegenseitiger Lehrverurteilungen“, und dafür könne man dankbar sein. Der Berliner Erzbischof bedauert, dass „unsere Kirchen- und Amtsverständnisse zur Zeit nicht miteinander vereinbar sind“ und dass sie „zuweilen auf beiden Seiten gegeneinander profiliert werden“. Auch „unsere Verständnisse vom Ziel der Ökumene und vom Weg der Ökumene“ seien verschieden. Woelki wörtlich: „Zu hoffen, dass die jeweils anderen unsere Weise zu denken und unsere Weise zu glauben irgendwann schließlich doch übernehmen, das führt uns alle und die Ökumene in eine Sackgasse, entweder in Selbstgenügsamkeit oder Ratlosigkeit.“ Ein neuer „Tiefgang im Glauben“, wie ihn der Papst in Erfurt gefordert hatte, „könnte manche Blockade in gegenseitiges Vertrauen wandeln“. Und er setzt hinzu: „Vielleicht könnte dies auch ein wichtiges Element eines dritten Ökumenischen Kirchentages sein. Berlin hat sich bereits einmal als gutes Pflaster dafür bewährt.“
(rv 01.11.2011 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.