Allerheiligen – das
Fest von diesem 1. November hat damit zu tun, dass sich die Gläubigen der Urkirche
gegenseitig als „Heilige“ ansprachen. Was ist mit dieser Heiligkeit gemeint? Darüber
hat Papst Benedikt bei seinem Deutschlandbesuch gesprochen – bei der Vigil in Freiburg
am 24. September. „Hier wird deutlich, daß jeder Getaufte – noch ehe er gute Werke
tun kann – geheiligt ist von Gott. In der Taufe entzündet der Herr gleichsam ein Licht
in unserem Leben, das der Katechismus die heiligmachende Gnade nennt. Wer dieses Licht
bewahrt, wer in der Gnade lebt, der ist heilig. Liebe Freunde, immer wieder ist
das Bild der Heiligen karikiert und verzerrt worden, so als ob heilig zu sein bedeute,
weltfremd, naiv und freudlos zu sein. Nicht selten meint man, ein Heiliger sei nur
der, der asketische und moralische Höchstleistungen vollbringe und den man daher wohl
verehren, aber im eigenen Leben doch nie nachahmen könne. Wie falsch und entmutigend
ist diese Meinung! Es gibt keinen Heiligen, mit Ausnahme der seligen Jungfrau Maria,
der nicht auch die Sünde gekannt und niemals gefallen wäre. Liebe Freunde, Christus
achtet nicht so sehr darauf, wie oft wir im Leben straucheln, sondern wie oft wir
mit seiner Hilfe wieder aufstehen. Er fordert keine Glanzleistungen, sondern möchte,
daß Sein Licht in euch scheint. Er ruft euch nicht, weil ihr gut und vollkommen seid,
sondern weil Er gut ist und euch zu seinen Freunden machen will. Ja, ihr seid das
Licht der Welt, weil Jesus euer Licht ist. Ihr seid Christen – nicht weil ihr Besonderes
und Herausragendes tut, sondern weil Er, Christus, euer, unser Leben ist. Ihr seid
heilig, wir sind heilig, wenn wir seine Gnade in uns wirken lassen.“ (rv 01.11.2011
sk)