Das Bistum Chur hat das Kirchenparlament des Kantons Graubünden kritisiert. In einer
Medienmitteilung vom Wochenende nahm die Diözese Stellung zum Beschluss des Bündner
Kirchenparlaments „Corpus Catholicum“, die Beratungsstelle Adebar weiterhin mit 15.000
Franken jährlich zu unterstützen. Generalvikar Martin Grichting hatte den Antrag gestellt,
diesen Betrag zu streichen, weil die Beratungsstelle u.a. auch die Abtreibungspille
propagiere. Dies verstoße gegen den katholischen Glauben, so Grichting, selbst wenn
Adebar auch Gutes tue. Adebar ist die Beratungsstelle für Familienplanung, Sexualität,
Schwangerschaft und Partnerschaft Graubünden. Mehrere Vorstöße hätten in den letzten
Jahren kein Umdenken bewirken können, so die Medienmitteilung des Bistums. In der
„Sonntagszeitung“ verteidigt sich Vereinspräsidentin Andrea Bäder Federspiel. Adebar
sei eine konfessionell neutrale Beratungsstelle, welche Abtreibungen weder speziell
befürworte noch grundsätzlich ablehne.