2011-10-31 11:16:51

Bedford-Strohm: Ökumene lebt von allen Ebenen


RealAudioMP3 Es gibt schon jetzt ein „ganz viel gelingendes ökumenisches Miteinander“. Das sagt im Gespräch mit dem Kölner Domradio der neue bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Ökumene lebe von allen Ebenen, fügte er an. Er sei sehr zuversichtlich, dass es Lutheranern und Katholiken gelinge, die ökumenischen Beziehungen auszubauen und zu verbessern. An diesem Montag ist Reformationstag, am Dienstag feiert die katholische Kirche das Fest Allerheiligen.

„Ich habe zu mehreren katholischen Bischöfen in Bayern schon jetzt herzliche Beziehungen. Gestern waren dabei Kardinal Marx und Erzbischof Schick, mit dem mich schon länger herzliche Beziehungen verbinden. Gerade auf sozialethischer Ebene, auf der ich mit Kardinal Marx zusammengearbeitet habe, sehe ich da ganz viele Punkte, an denen wir noch stärker auch gemeinsam in die Öffentlichkeit gehen können. Gestern hat jemand davon gesprochen, dass München so eine Art sozialethisches Kraftzentrum für die Kirchen werden könnte. Und Kardinal Marx hat gesagt: Why not? Und das wiederhole ich: Why not? Ich glaube, da haben wir gemeinsam etwas anzubieten!“

Halloween scheint mittlerweile im deutschen Sprachraum – und nicht nur dort – den Reformationstag oder Allerheiligen in den Schatten zu stellen. Vor allem Jugendliche verlieren diese kirchlichen Feste offenbar aus dem Blick. Aber Bedford-Strohm schlägt deswegen nicht Alarm:

„Ich würde das ziemlich entspannt sehen. Wir als Protestanten - und ich glaube, das können wir auch zunehmend ökumenisch sagen: Wir feiern die Freiheit eines Christenmenschen. Wir tun das am Reformationstag. Und diese große Freiheit eines Christenmenschen treibt alle bösen Geister aus. Da müssen wir nicht mehr fixiert unseren Blick auf diese bösen Geister rücken, sondern wir dürfen schauen auf die große, überschäumende Liebe, die Gott in unser Leben gibt, die aus unserem Herzen hin zu den Nächsten überfließt. Und wenn wir das nur in aller Fröhlichkeit und aller Deutlichkeit auch öffentlich sagen, wenn wir ausstrahlen, wovon wir sprechen, wenn die Menschen merken, dass wir das wirklich im Herzen haben, dann können wir Halloween getrost vergessen oder augenzwinkernd zuschauen, wie man da das Gruseln zum Spiel macht, und können das, was eigentlich zählt und tragfähig im Leben ist, nämlich die Freiheit eines Christenmenschen, an unserem Reformationstag zunehmend auch ökumenisch in aller Kraft feiern.“

Bedford-Strohm wurde am Wochenende in Nürnberg als Nachfolger von Johannes Friedrich in das Amt des bayerischen Landesbischofs eingeführt. Im Freistaat leben rund 2,6 Millionen Lutheraner.

(domradio 31.10.2011 mg)







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