Türkei: Sprung in Kuppel der weltberühmten Akhtamar-Kathedrale
Die aus dem 10. Jahrhundert stammende weltberühmte armenische Heilig-Kreuz-Kathedrale
auf der Insel Akhtamar im ostanatolischen Van-See hat durch das Erdbeben von 23. Oktober
einen Sprung in der Kuppel bekommen. Das berichten türkische und armenische Medien
am Samstag. Wie die Zeitung „Zaman“ schreibt, sei außer dem Sprung kein weiterer Bauschaden
aufgetreten. Allerdings gebe es weiterhin Nachbeben, und erst wenn diese vorbei seien,
werde eine detaillierte Bestandsaufnahme möglich sein. Die armenisch-apostolische
Kathedrale von Akhtamar genießt einen hervorragenden Platz innerhalb der mittelalterlichen
armenischen Kunst und Architektur. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war sie einer
der wichtigsten Pilgerorte der Armenier und Sitz eines eigenen Katholikos. Nach den
Pogromen an den Armeniern in Ostanatolien war die Kathedrale dem Verfall preisgegeben.
2006/07 wurde sie auf Betreiben der Regierung in Ankara restauriert und dient seither
als Museum. 2010 erteilte Kulturminister Ertugrul Günay dem armenisch-apostolischen
Patriarchat Istanbul die Erlaubnis, einmal pro Jahr einen Gottesdienst in Akthamar
zu feiern.