Großbritannien: Auch Thronerben können Katholiken heiraten
Die katholische Kirche in England hat begrüßt, dass britische Thronerben künftig einen
Katholiken heiraten dürfen, ohne ihren Erbanspruch zu verlieren. Diese Entscheidung
beseitige „einen Punkt ungerechter Diskriminierung“. Das erklärte der Vorsitzende
der Bischofskonferenz von England und Wales, Erzbischof Vincent Nichols, am Freitag
in London. Der Beschluss werde „nicht nur von Katholiken, sondern weit darüber hinaus“
willkommen geheißen werden. Zugleich bekräftigte der katholische Erzbischof die Rolle
der anglikanischen Staatskirche. Er erkenne in vollem Umfang „die Bedeutung der Position
der etablierten Kirche an, was den Schutz und die Stärkung der Rolle des Glaubens
in unserer heutigen Gesellschaft angeht“, betonte Nichols. Die 16 Commonwealth-Staaten
hatten am Freitag im australischen Perth ein Gesetz aufgehoben, das die Heirat eines
katholischen Partners zum Ausschlusskriterium für die Thronfolge machte. Ebenfalls
beseitigt wurde die Klausel, dass Töchter des amtierenden Monarchen nur dann in die
Erbfolge eintreten, wenn es keinen männlichen Nachfolger gibt. Der sogenannte „Act
of Settlement“ von 1701 legte fest, dass ein Thronanwärter seinen Anspruch auf die
Krone verliert, wenn er „Gemeinschaft mit dem Sitz oder der Kirche von Rom hält oder
sich zur päpstlichen Religion bekennt oder einen Papisten heiratet“. (kna 28.10.2011
pr)