D: Neuer Generalpräses des Internationalen Kolpingwerkes
Ottmar Dillenburg
ist neuer Generalpräses des Internationalen Kolpingwerkes (IKW). Bei der diesjährigen
Tagung des Generalrates in Rom wählten ihn am Donnerstagnachmittag die 46 Delegierten
aus 32 Ländern mit großer Mehrheit. Auf Dillenburg entfielen 31 Stimmen, der Gegenkandidat
aus Mexiko, Saúl Ragoitia Vega, erhielt 14 Stimmen, es gab eine Enthaltung. Der Generalpräses
ist oberster Repräsentant des Internationalen Kolpingwerkes mit rund 450.000 Mitglieder
weltweit. Gewählt wurde er für eine Periode von zehn Jahren. Der Generalrat ist das
höchste beschlussfassende Gremium des internationalen Verbandes. Der 50-jährige Geistliche
ist seit 2008 bereits Nationalpräses des Kolpingwerkes in Deutschland, das mit rund
260.000 Mitgliedern den größten Nationalverband stellt. Die Seligsprechung des Verbandsgründers
Adolph Kolping wird in diesem Jahr zum zwanzigsten Mal gefeiert. Kolpingmitglieder
machten aus diesem Anlass eine Wallfahrt nach Rom; am Mittwoch begegneten sie im Vatikan
auch dem Papst.
Schwerpunkte pastorale Begleitung und internationale
Vernetzung Seine Wahl empfinde er als „große Ehre“, sagte der neue Generalpräses
nach der Abstimmung im Interview mit Radio Vatikan. Und er benennt die Schwerpunkte,
die er als IKW-Generalpräses setzen will: Starke pastorale Begleitung im Sinne Adolph
Kolpings und die Vernetzung der verschiedenen Kolpingfamilien weltweit. Der Selige
Adolph Kolping sei „authentischer Priester und Christ“ gewesen, seine möglich Heiligsprechung
– die Papst Benedikt XVI. selbst noch in dieser Woche ansprach – wäre eine Bestätigung
dafür, dass Kolping „die richtigen Dinge grundgelegt hat“, so Monsignor Dillenburg.
Die Umsetzung von Kolpings Ideen funktioniere seit 150 Jahren, so der Generalpräses
weiter, sie ließen sich „immer wieder in die Gegenwart und Zukunft übersetzen“. In
dem Interview äußert sich Dillenburg weiter zu Papst Benedikts Forderung nach einer
„Entweltlichung“ auch der kirchlichen karitativen Strukturen; diese hatte der Papst
im Rahmen seiner Deutschlandreise im September vorgebracht. Strukturen und Gesetze
müssten dem Evangelium und damit letztlich dem Menschen dienen, sie dürften kein Selbstzweck
sein – so habe er den Papst verstanden, gibt der IKW-Generalpräses im Interview mit
Radio Vatikan an. (rv/pm 28.10.2011 pr)