Äthiopien: Appell zu Katastrophenvorbeugung und für mehr Bildung
Vor dem Hintergrund der Dürrekatastrophe in Ostafrika fordert der äthiopische Erzbischof
Berhaneyesus Souraphiel mehr Geld für Katastrophenvorbeugung und Bewässerungssysteme.
„Nur so können wir eine sich alle paar Jahre wiederholende dramatische Hungersnot
verhindern“, sagte der Erzbischof von Addis Abeba am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur
in Freiburg. Erste entsprechende Projekte seien auch dank deutscher Unterstützung
von Caritas international angelaufen. Souraphiel betonte, durch internationale Hilfen
seien viele Menschen in Äthiopien vor dem Hungertod gerettet worden. Viele Nomaden,
deren Tiere verendeten, hätten nun aber keine Zukunftsperspektive.
Bildung
für Demokratie: Bald internationale Hochschule in Addis Abeba Als Faktor
für mehr Demokratie und Stabilität in Ostafrika nannte der Erzbischof den Ausbau des
Bildungswesens. Junge Menschen hätten in Äthiopien und den Nachbarstaaten nur eine
Zukunft, wenn sie gut ausgebildet seien. Sonst gehe die derzeitige Massenemigration
weiter. Souraphiel rief Deutschland auf, durch mehr Austausch und Wissenstransfer
sein Land in dieser Hinsicht zu unterstützen. Die katholische Kirche sei gerade dabei,
in der äthiopischen Hauptstadt eine internationale Hochschule zu errichten. Die Finanzierung
sei „sehr schwierig“, aber erste Studiengänge in Medizin- und Informationstechnik
seien vor kurzem angelaufen. Mittelfristig solle es über das gesamte Land verteilte
Zweigstellen der Universität geben: „Wir wollen das kirchliche Bildungsengagement
ausbauen; derzeit unterhalten wir rund 360 Schulen“, so der Erzbischof. (kna 26.10.2011
pr)