2011-10-22 13:12:19

Postulator Oder: „Das Wirken von Johannes Paul II. trägt bis heute Früchte“


RealAudioMP3 An diesem Samstag, dem 22. Oktober, begeht die katholische Kirche zum ersten Mal den Gedenktag des seligen Johannes Paul II., der am vergangenen 1. Mai von Papst Benedikt XVI. selig gesprochen wurde. Weltweit gedenken Gläubige des polnischen Papstes im Gebet, in Rom findet um 17 Uhr in der Lateranbasilika eine Gebetsvigil statt, zu der vor allem die Jugendlichen von Rom eingeladen sind. Das Wirken des Seligen als Papstes trug nicht nur reiche geistliche Früchte, es hat die Welt konkret „verbessert“ – ein ganzes Netzwerk sozialer Initiativen ging daraus hervor. Daran erinnert der Postulator des Seligsprechungsverfahrens für Papst Johannes Paul II., Monsignor Slawomir Oder, im Gespräch mit Radio Vatikan.

„Sein Wirken inspirierte die Gründung von Wohltätigkeitsorganisationen, Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern in verschiedenen Teilen der Welt, die nach ihm benannt wurden. Es wurde auch Pfarrgemeinden nach ihm benannt.“

Ebenso verdankt eine ganze Schar junger Gläubiger Johannes Paul II. ihre Namen – nach Wojtyłas Tod hätten viele Paare zu dem Verstorbenen um Nachwuchs gebetet und ihre Kinder dann nach Papst Johannes Paul benannt, erzählt der Postulator weiter:

„Und deshalb wird das liturgische Gedenken an Johannes Paul II. für viele kleine Karols, Karolinas und Johannes Pauls zugleich der Namenstag sein – ihr erster in Begleitung ihres Namenspatrons, des seligen Johannes Pauls II.!“

Die Reliquien des Seligen haben in den vergangenen Monaten weltweit an verschiedenen Orten Halt gemacht, darunter auf dem Weltjugendtag in Madrid, in Polen und in Mexiko. Besonders beeindruckt hat Postulator Oder das Gebet der mexikanischen Gläubigen vor einer Blutreliquie des Seligen in Mexiko. Nach einer ersten Station der Reliquie in Mexiko-Stadt reist sie derzeit durch mehr als 90 Städte des katholischen Landes.

„Für mich war das eine ganz besondere Erfahrung, dieser Ausdruck des Glaubens, eines einfachen Volksglaubens, ja, aber eines Glaubens, der zu lebendiger Liebe wurde für Papst Johannes Paul II.. Der Empfang der Reliquien hat tausende, hunderte von Personen angezogen, die Stunden warteten, um vor der Reliquie beten zu können. Ich habe da sehr bewegende Szenen gesehen: Kranke Kinder, die hergebracht wurden, alte Menschen, die um die Fürsprache des Seligen baten. Dank der Reliquie wurde seine Anwesenheit fast greifbar.“

Nach der Gebetsvigil der Jugendlichen für Johannes Paul II. auf der römischen Piazza San Giovanni folgt an diesem Samstag eine Messe für den Seligen. Sie wird vom Kardinalvikar Agostino Vallini geleitet. Ursprünglich sollte es auch eine Prozession quer durch Rom vom Vatikan bis nach San Giovanni geben. Unter dem Eindruck der schweren Unruhen in Rom am letzten Samstag nahmen die Planer davon aber Abstand. Gerade unmittelbar vor der Lateranbasilika hatten Demonstranten randaliert und Sicherheitskräfte angegriffen.

Eine möglicher Heiligsprechungstermin für Papst Johannes Paul II. steht noch nicht fest. Dazu muss die vatikanische Heilig- und Seligsprechungs-Kommission – wie schon beim Seligsprechungsverfahren – ein Wunder bestätigen, das auf Fürsprache des seligen Papstes zurückzuführen ist.

(rv 22.10.2011 pr)







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