Der Vorsitzende der „Patriotischen Vereinigung“ regierungstreuer Katholiken in China,
Bischof Paul Pei Junmin, soll von seinem Amt entpflichtet worden sein. Ebenfalls soll
Pei seinen Posten als stellvertretender Vorsitzender der Chinesischen Bischofskonferenz
verloren haben. Das teilte der asiatische katholische Pressedienst Ucanews am Freitag
unter Berufung auf eine nach eigenen Angaben „verlässliche Kirchenquelle“ mit. Bei
den Absetzungen im September beziehungsweise August handele es sich um Disziplinarmaßnahmen
gegen den 42-Jährigen, weil dieser sich geweigert habe, an einer vom Vatikan nicht
genehmigten Bischofsweihe teilzunehmen.
Ein Sprecher der Bischofskonferenz
und der „Patriotischen Vereinigung“ dementierte die Nachricht laut Ucanews. Der Name
von Peis befinde sich nach wie vor auf der Website der Institutionen. Ucanews berichtete
unter Berufung auf die anonyme Quelle, Pei befinde sich in Hausarrest und dürfe keinen
Kontakt zu anderen Priestern oder Gläubigen aufnehmen.
Nach Darstellung des
Pressedienstes nahm Pei im vergangenen November unter Zwang an einer nicht vom Papst
gebilligten Bischofsweihe in Chenge teil. Anschließend wurde er im Dezember durch
den Nationalkongress katholischer Delegierter zum Vizepräsident der Bischofskonferenz
gewählt. Im Juli habe sich Pei der Teilnahme an einer anderen Weihezeremonie in Shantou
entzogen, indem sich nach Angaben von Ucanews rund 80 Geistliche vor seinem Haus versammelten
und verhinderten, dass die Polizei ihn zu der Feier brachten.